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Fahrradfahren im Herbst und Winter


Auch in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs

Ratgeber, 19.10.2020

Saisonelle Verbraucherinformation der ERGO Group

Fahrradfahren boomt und auch im Herbst und Winter wollen viele weiter in die Pedale treten. Wenn die Tage kürzer werden und das Wetter ungemütlich, müssen sie sich allerdings auf rutschige Straßen und schlechte Sichtverhältnisse einstellen. Wie Radfahrer auch in der kalten Jahreszeit sicher von A nach B kommen, weiß Dimitar Gouberkov, Unfallexperte von ERGO.

Radfahren im Herbst

Die Verkaufszahlen für Fahrräder und E-Bikes sind 2020 Corona-bedingt auf Rekordhöhe, auch die Zahl der Lastenräder und Anhänger im Straßenverkehr nimmt zu. Damit das nicht auch zu mehr Unfällen führt, ist gegenseitige Rücksichtnahme und die Beachtung der Straßenverkehrsordnung erforderlich. Für Radfahrer heißt das beispielsweise: die richtige Straßenseite nutzen, Ampeln beachten und Richtungswechsel per Handzeichen ankündigen. Insbesondere bei Nässe, Glätte oder schlechter Sicht sind aber auch die Beleuchtung, die passende Ausrüstung und ein den Verhältnissen angepasster Fahrstil wichtig.

Welche Beleuchtung ist gesetzlich vorgeschrieben?
In der kalten Jahreszeit sind Radfahrer häufig im Dunkeln oder bei schlechten Sichtverhältnissen unterwegs. Für die eigene Sicherheit ist daher eine funktionierende Beleuchtung unverzichtbar und auch in der Straßenverkehrsordnung festgelegt. „Pflicht sind ein weißes Vorderlicht und ein rotes Rücklicht“, so Gouberkov. „Reflektoren sind ebenfalls vorgeschrieben: einer nach vorne in Weiß, einer nach hinten in Rot sowie Reflektoren an den Pedalen und pro Reifen je zwei in den Speichen.“ Alternativ zu den Speichen-Reflektoren können Reifen oder Felgen auch weiße Reflexstreifen haben. Wer ohne oder mit ungenügender Beleuchtung unterwegs ist, wird nicht nur schlecht gesehen, sondern muss auch mit einem Bußgeld von 20 Euro rechnen.

Helle Kleidung und Sicherheitswesten erhöhen die Sichtbarkeit
Um von Autofahrern besser gesehen zu werden und damit die eigene Sicherheit zu erhöhen, ist helle Kleidung besser als dunkle. „Am besten ist es aber, wenn Fahrradfahrer eine reflektierende Sicherheitsweste tragen oder Reflektorenbänder zum Umhängen“, rät der Unfallexperte von ERGO. „Vor allem Kinder sollten bei jeder Fahrt damit ausgestattet sein.“ Ein Helm ist zu jeder Jahreszeit dringend empfohlen. In den Herbst- und Wintermonaten können Helme mit integrierten LED-Leuchten noch dazu für eine Verbesserung der Sichtbarkeit sorgen.

Sicher auf zwei Reifen
Laub, Nässe, Schneematsch oder Eis können das Fahrradfahren schnell zur Rutschpartie machen. Um die Sturzgefahr so gering wie möglich zu halten, empfiehlt Dimitar Gouberkov Radfahrern, langsam und vorausschauend zu fahren sowie plötzliches Bremsen oder schnelles Lenken gerade in Kurven zu vermeiden. Darüber hinaus rät er zu einem größeren Sicherheitsabstand zu Fußgängern und Autos. Spezielle Winterreifen für Fahrräder können den Grip, also die Bodenhaftung, verbessern. Sie haben ein besonders tiefes Profil oder Spikes. „Alternativ können Radfahrer auch einfach etwas Luft aus den Reifen lassen: Das vergrößert die aufliegende Fläche und das Rad bekommt mehr Halt auf der Fahrbahn“, so der Unfallexperte. Ein weiterer Tipp: „Wer die Pedale mit Schmirgelpapier etwas aufraut, hat besseren Halt, wenn sie nass sind.“ Hat sich auf dem Fahrradweg bereits eine feste Schnee- oder Eisdecke gebildet, kann das trotz allem gefährlich werden. Unter diesen Umständen dürfen Radfahrer auf geräumte Straßen ausweichen – sogar wenn ein Verkehrsschild den Radweg als benutzungspflichtig kennzeichnet.

Besonderheiten bei E-Bikes
Wie alle Akkus reagieren auch die von E-Bikes auf Nässe und Kälte. Zwar sind die Akkus in der Regel vor Spritzwasser geschützt, dennoch kann es sinnvoll sein, sie nach einer Fahrt im Schmuddelwetter abzutrocknen. Außerdem empfiehlt Gouberkov, das E-Bike bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in einer trockenen und warmen Umgebung zu parken oder den Akku mit in die Wohnung oder das Büro zu nehmen. Das schont seine Leistungsfähigkeit. Da die Akku-Unterstützung zu schnellem Fahren verleitet, sollten insbesondere E-Bike-Fahrer auf eine den Straßenverhältnissen angepasste Fahrweise achten und vor allem Kurven vorsichtig nehmen.

Quelle: ERGO
www.ergo.de (Produkte und Services)
www.ergo.com (Unternehmensinformationen)

Hinweis: Unsere Beiträge geben den Sach- und Rechtsstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und werden nicht nachträglich aktualisiert.

Über den ERGO Experten Dimitar Gouberkov

Dimitar Gouberkov studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Augsburg. Seine Karriere startete er bei einer Management-Beratung für Finanzdienstleister in Hamburg. Nach weiteren beruflichen Stationen in der Versicherungswirtschaft startete er im Mai 2019 bei ERGO, wo er seitdem den Bereich Unfallversicherung leitet. Seine Freizeit verbringt er mit seiner Familie, auf Skipisten und beim Kitesurfen.

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