„Wir wollen bis 2025 der führende digitale Versicherer werden“


Digital Ambition

Digitalisierung & Technologie, 30.04.2021

Gemeinsam mit Joachim Wenning, CEO Munich Re, hat Markus Rieß, CEO ERGO, Ende letzten Jahres das neue Strategieprogramm „Ambition 2025“ vorgestellt – mit ehrgeizigen Zielen. Die vier Zwischenholdings ERGO Deutschland, ERGO Digital Ventures, ERGO International und ERGO Technology & Services werden zur Erreichung dieser Ziele mit ehrgeizigen Maßnahmen beitragen. In unserer Serie „Strategy Insights“ sprechen wir mit Mark Klein, Chief Digital Officer bei ERGO und gleichzeitig COO von ERGO Digital Ventures über seine Digital Ambition.

Mark Klein, CDO ERGO Group

Welche Rolle spielt ERGO Digital Ventures in der neuen Strategie „Ambition 2025“?

Im vergangenen Jahr ist unser aller Leben deutlich digitaler geworden. Corona ist ein echter Digitalisierungsbeschleuniger. Der Vertrieb über digitale Kanäle, Beratung und Services hat während der Pandemie noch einmal einen kräftigen Push bekommen. Diesen Trend, diesen Schwung, werden wir bei ERGO Digital Ventures zukünftig noch mehr für uns nutzen.

Konkret werden wir dabei an zwei Punkten ansetzen. Erstens: Wir bauen Ökosysteme und Kooperationen bei Reise, Mobilität sowie im Annexgeschäft kontinuierlich aus. Wir setzen weiter auf das Endkundengeschäft und stärken unseren reinen Digitalversicherer nexible in Deutschland und Österreich. 

Und zweitens: ERGO wird bis zum Jahr 2025 digital führend in der Versicherungsbranche sein – sowohl in Deutschland als auch in unseren internationalen Kernmärkten. Dafür rollen wir unsere digitalen Assets und Schlüsseltechnologien international aus und machen unsere digitalen Plattformen auch für Dritte nutzbar, um dadurch zusätzliche Wachstumspotentiale zu erschließen.

Welche Aufgaben warten nun als nächstes auf Digital Ventures? 

Unser oberstes Ziel ist eine intuitive und effiziente Customer Journey, mit der wir unsere Kunden ebenso begeistern wie unsere Mitarbeiter. Hierbei hat ERGO in den vergangenen Jahren schon große Fortschritte gemacht. So sind Technologien wie Robotics und Künstliche Intelligenz bei uns inzwischen so weit ausgereift, dass wir sie in den nächsten Jahren flächendeckend einsetzen werden. Künstliche Intelligenz haben wir beispielsweise schon jetzt im Kundenservice im Einsatz. Damit sind wir im Service noch schneller geworden. 

Unsere Ambition ist es, der führende Technologieexperte in Robotics, Künstlicher Intelligenz und Voice bis 2025 zu werden. Auch werden wir weitere Technologien wie beispielsweise Virtual Reality für uns nutzen. Mit Maßnahmen wie diesen werden wir als Digital Ventures einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Digitalisierung bei ERGO und damit auch zur Steigerung der Kundenzufriedenheit leisten.

Das klingt so, als würde ERGO Digital Ventures mittelfristig selbst zum Anbieter innovativer Technologien? 

Das ist richtig. Bereits heute arbeiten unsere globalen IT-Teams sehr erfolgreich zusammen. So bauen wir bereits alle neuen Technologieanwendungen von Beginn an so, dass wir unsere Digitalen Assets as-a-Service auch Dritten anbieten können. Beispielsweise bauen wir ein Phonebot-as-a-Service-Modell in unserem eigenständigen Unternehmen nexsurance auf, um die Phonebot-Plattform nicht nur den ERGO Einheiten, sondern auch konzernfremden (Versicherungs-)Unternehmen zur Verfügung zu stellen. ERGO wird damit vom klassischen Versicherer immer mehr zur Tech-Company.

Wie wird Digital Ventures die Ziele der Ambition 2025 erreichen? 

Für das gruppenweite Strategieprogramm wurde ein Dreiklang definiert – scale, shape, succeed. Dieser Dreiklang soll uns zukünftig Orientierung bei der Erreichung unserer Ziele geben – auch bei Digital Ventures. Scale bedeutet, dass wir die Bereiche Robotics, Künstliche Intelligenz sowie unsere Online-Plattformen weiter ausbauen. Zugleich wächst nexible auf Basis digital optimierter, hochautomatisierter Prozesse. Darüber hinaus skalieren wir bestehende Kooperationen mit Automobilherstellern und –händlern.

Shape bedeutet, dass wir unsere Technologien konsequent optimieren und unsere digitalen Angebote weiter ausbauen. Gleichzeitig stärken wir damit unsere führende Rolle im Bereich der Digitalisierung innerhalb der Versicherungsbranche. Auch hier gilt wieder: ERGO ruht sich nicht auf Erfolgen aus, sondern bewertet und testet fortlaufend neue Technologiefelder, wie eben beispielsweise Virtual Reality. Diese befindet sich aktuell in einer noch frischen Testphase im Vertrieb. Dabei findet die Beratung via Datenbrille in einem virtuellen Raum statt, was – auch wenn es überraschend klingt – wirklich ein Gefühl der Nähe vermittelt. Auch ich nutze diese Technologie bereits bei eigenen Bereichsleitermeetings und bin wirklich begeistert. 

Zugleich erweitern wir das digitale Geschäftsmodell von nexible, untermauern unsere Rolle in den Ökosystemen Mobilität und Reise und digitalisieren weiter unser Annex-Geschäft. Ich bin davon überzeugt: Der Versicherer, der sich in zukunftsträchtigen Ökosystemen mit überzeugenden Produkten und Services bestmöglich als Partner platziert, hat künftig die Nase vorne. 

Im Rahmen von succeed erschließen wir gemeinsam mit unseren Partnern Wachstumschancen, treiben die digitale Transformation voran, vereinfachen die Prozesse für unsere Kunden. Diesen bieten wir Versicherungslösungen auf Basis digitaler Zukunftstechnologien. Alles unter dem übergeordneten Ziel: ERGO begeistert Kunden mit einfachen, schnellen und kundenfreundlichen Prozessen. Eine Versicherung muss idealerweise so simpel buchbar sein wie etwa der Abschluss eines Netflix-Abonnements. 

Wir haben uns also einiges vorgenommen, ohne Frage. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese durchaus ambitionierten Ziele erreichen. Schließlich haben die Teams von ERGO, nicht zuletzt auch von Digital Ventures schon in den vergangenen Jahren in beeindruckender Weise gezeigt, wie viel in ihnen steckt. 

Vielen Dank für dieses Gespräch!

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