Ein Sabbatical in New York


ERGO Mitarbeiter Nicolai Peter Siminoff studierte im Big Apple

Magazin, 23.09.2020

Ein halbjähriges Sabbatical in New York – für Nicolai Peter Siminoff ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Der 30-Jährige arbeitet bei ERGO im Investment Controlling International. Im Interview erzählt er über seine Erfahrungen im Sabbatical.

ERGO Mitarbeiter Nicolai Siminoff studierte in New York

Nicolai, du hast ein halbes Jahr im Sabbatical in New York verbracht. Wie kam es dazu?

Ich hatte damals meine Ausbildung bei ERGO abgeschlossen und ein berufsbegleitendes Studium im Bereich Business Administration gemacht. Das letzte Semester wollte ich an einer Universität in New York absolvieren. Von Januar 2016 bis Juni 2016 habe ich das dann getan.

Warum hast du dich für New York entschieden?

Ein Jahr vorher habe ich Bekannte in New York besucht und da haben wir darüber gesprochen, ob ich nicht dort studieren könnte. Am Anfang war ich noch etwas skeptisch. Aber so nach und nach hat mir die Idee immer besser gefallen. So einen Auslandsaufenthalt macht schließlich auch nicht jeder. Außerdem wollte ich irgendwann im internationalen Bereich arbeiten. Und dabei hat mir die Zeit in New York enorm geholfen.

Wie haben Familie und Freunde auf dein Vorhaben reagiert?

Meine Familie fand es gut. Meine Eltern haben mich da sehr gut unterstützt. Ich hatte allerdings auch den Vorteil, dass ich ungebunden war und nicht so viele Verpflichtungen hatte. Meine Freunde waren erst nicht so begeistert. Ich war ja lange weg.

Wie hast du dein Sabbatical geplant und wie konnte ERGO dich dabei unterstützen?

Das ging Schritt für Schritt. Erst mal habe ich die Uni angefragt, ob das überhaupt klappen kann. Parallel habe ich mit meinem Chef in der damaligen Abteilung bei ERGO gesprochen. Da war ich schon etwas angespannt, weil ich ja nicht wusste, wie er reagieren würde. Aber er hat die Idee richtig cool gefunden und hat mich direkt dabei unterstützt.

Auch das Diversity Management bei ERGO hat mich die ganze Zeit über toll beraten und mir immer wieder Mut gemacht. Das war schon sehr wichtig. Insgesamt muss ich sagen, dass die Organisation des Sabbaticals recht einfach ging. Ich kann das nur jedem empfehlen. Man kann sich das ruhig trauen.

Und dann ging es irgendwann tatsächlich los. Kannst du dich noch an deinen ersten Tag in New York erinnern?

Ich weiß es noch genau: Ich bin am Vormittag in New York gelandet und hatte für die erste Zeit ein Zimmer in einem Hostel. Am Anfang war ich von den Eindrücken echt überwältigt. Ich habe mir dann erst mal die Umgebung angeschaut und bin dann mal zu meiner Uni gelaufen. Die war in einer Seitenstraße der Wallstreet. Das war schon beeindruckend. Nach zwei Wochen hatte ich dann auch eine Wohnung gefunden.

Wie hast du die Zeit in New York denn insgesamt erlebt?

Ich habe mich ziemlich schnell in New York zu Hause gefühlt. Da hat mir auch die WG mit einer Studentin aus Taiwan sehr geholfen. Wir haben uns sehr gut verstanden und viel zusammen unternommen. Wir haben auch sehr viel Sport gemacht. Zum Beispiel waren wir in einem Kickbox-Verein, wo wir uns ausgepowert haben. Dort haben wir auch wieder neue Leute kennengelernt. Außerdem gibt es in New York so eine große kulturelle Vielfalt – das hat mich wirklich beeindruckt. Ich kann sagen: Die Stadt hat mich definitiv verändert. Man wird als Mensch sehr viel offener.

Was ist dir darüber hinaus noch in Erinnerung geblieben? Gab es besondere Momente?

New York ist eine unglaubliche Stadt mit tollen und auch ruhigen Ecken. Wir waren häufig am Strand im Süden von Brooklyn und sind auch sonst noch ein bisschen in den USA rumgereist. Washington zur Kirschblütenzeit war sehr schön. Miami haben wir uns auch angeschaut. Das Besondere ist: Man lernt schnell unterschiedliche Leute kennen und freundet sich sofort an. Ich habe immer noch Kontakt zu den Menschen aus dieser Zeit.

Was hat dir das Sabbatical gebracht?

In beruflicher Hinsicht kann ich sagen: Jetzt habe ich den Job, den ich mir damals gewünscht habe. Im internationalen Investment Controlling Bereich fühle ich mich wohl. Da wäre ich ohne meine Zeit in New York möglicherweise nicht gelandet. Meine Englischkenntnisse helfen mir da natürlich jetzt auch.

Persönlich hat sich meine Sichtweise auf die Welt sehr verändert. In New York habe ich gelernt, über den Tellerrand hinauszuschauen. Das Verständnis für andere Kulturen ist gewachsen. Und ich bin sicherlich auch mutiger geworden.

 

Interview: Benjamin Esche

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