17. Zukunftskongress: Visionen und Geschäftsideen

„Wie viel Mensch verträgt die Zukunft im Jahr 2028?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich beim 17. Zukunftskongress von „2b AHEAD“ Gründer, Zukunftsforscher und Wissenschaftler. An dem Kongress nahmen auch zwei Kolleginnen von ERGO Direkt teil.

Mit den Worten „Wir wollen in den kommenden zwei Tagen die Zukunft loben, lieben und feiern“ eröffneten die Veranstalter den Kongress, der mit rund 300 Teilnehmern aus verschiedensten Branchen sehr gut besucht war. Dabei gestalteten sich die Programmpunkte von Vorträgen, Diskussionen und Pitches sehr vielfältig. Die Themen reichten von Microchip Implantaten über einen Roboter-Bürgermeister in Japan und einen selbstfahrenden Golf bis hin zu einer Plattform für digitale Avatare.
Aus gegebenem Anlass drehte sich der erste Vortrag um die europäische Datenschutzgrundverordnung. Shruti Malani Krishnan, Mitgründerin von Powr of You, stellte dabei ihre Idee eines digitalen Ökosystems zur Diskussion, auf dem zukünftig individuelle Daten anonym durch eine Plattform vermarktet werden. Ziel sei es, für eigene Daten verantwortlich zu sein und am Gewinn beteiligt zu werden. 

Ein Chip als Schlüssel für die Zukunft

Die größte Überraschung erlebten die Veranstaltungsgäste, als Dr. Patrick Kramer, Gründer von Digiwell, über Chips im menschlichen Körper erzählte und sie auch live vor Ort implantierte. Diese haben die Größe eines Reiskorns und speichern diverse Informationen mit Hilfe einer App auf dem Handy. So können Nutzer beispielsweise – statt mit einer Bankkarte – mit dem Chip in der Hand kontaktlos bezahlen sowie ihren eigenen digitalen Auto- oder Haustürschlüssel darauf speichern. Die genannten Beispiele können durchaus wichtige und relevante Aspekte für die Zukunft in der Versicherungsbranche sein.

Vorhang auf für Startups

Weiter ging es mit den sogenannten „Elevator Pitches“. Fünf ausgesuchte Gründer traten hier mit ihren Geschäftsideen im zweiminütigen Pitch gegeneinander an. Dabei setzte sich Julian Glaab, Gründer der Parkplatz-Such-App gegen eine Gesundheitsplattform, einen Transport-Roboter, ein digitales Live-Coaching-System sowie ein Tool, das eine Restrukturierung von Elektronen für eine schnellere Mobilfunkübertragung einfach macht, durch und gewann den „2b AHEAD Future Award“.

Der persönliche Austausch stand im Fokus

Beim Business Speed-Dating trafen sich die Kongressteilnehmer im lockeren Gespräch am Kaffeetisch und konnten in rund 30 Minuten über 15 interessante Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Branchen kennenlernen. Und auch am zweiten Tag der Veranstaltung kam der persönliche Austausch nicht zu kurz: In einer Diskussionsrunde konnten die Teilnehmer an Thementischen über Konsequenzen des Gehörten für das eigene Unternehmen diskutieren. Mit inspirierenden Thesen wurden die Gespräche angeregt. Am Tisch „Insurance“ wurden beispielsweise folgende Thesen diskutiert:

• Versicherungsmarketing richtet sich in Zukunft nicht an den Menschen, sondern an dessen digitalen Assistenten. Der Zugang zu diesen Assistenzsystemen wird zur alleinigen Grundlage des Geschäfts von Versicherern.
• Kunden wollen keine Versicherungsprodukte – sie wollen versichert sein.
• Erfolgreiche Versicherer der Zukunft bieten Zugang zu Gemeinschaft und gemeinsamer Identität. Der Fokus der Versicherungsangebote verschiebt sich von „Geteiltem Risiko“ zu „Geteiltem Leben“.

Von Julia Pinsenschaum und Sarah Fleischmann