Mangrovenfeld Die Aufforstung von Mangrovenwäldern bindet CO2 und schützt die Küsten des Mekong vor Erosion. Copyright: GIZ.

Lebens- und Wirtschaftsraum Mekongdelta schützen

Im Rahmen der ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen wurden 2020 zwei neue Projekte begonnen. Zusammen mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH) hat TCCT ein Projekt ins Leben gerufen, das die Aufforstung von Mangrovenwäldern im Mekongdelta in Vietnam zum Ziel hat.

Mangroven können drei- bis fünfmal mehr CO2 speichern als zum Beispiel Tropenwälder. Und sie halten das CO2 unter Wasser im Boden, solange die Wälder intakt bleiben. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas. Das Mekongdelta mit seinen rund 18 Millionen Bewohnern ist eine der wirtschaftlich bedeutendsten Regionen in Vietnam. Es ist die drittgrößte Industrieregion mit hohen Wachstumsraten und einer sich zügig entwickelnden Infrastruktur. Darüber hinaus ist es die für Vietnam wichtigste landwirtschaftliche Region: alleine 55% der gesamten Reisproduktion Vietnams kommen aus dem Delta. Die Lebensgrundlage der Menschen dort sowie die aufstrebende Wirtschaft sind durch Stürme, Überschwemmungen und die damit einhergehende Erosion der Küste stark bedroht.

Das Ökosystem Mangrovenwald spielt eine entscheidende Rolle für den Schutz des Mekongdeltas. Dennoch werden die Wälder mit besorgniserregender Geschwindigkeit durch Verschmutzung sowie Abholzung für Landwirtschaft oder Fisch- und Garnelenzucht zerstört. Das Projekt der GIZ zielt darauf ab, durch die Rehabilitierung von Mangrovenwäldern das Ökosystem zu restaurieren und damit die Lebensgrundlage vieler Menschen zu sichern.

Tropenwälder bewahren, Lebensgrundlagen sichern

In einem zweiten Projekt unterstützt TCCT die Arbeit der Tropenwaldstiftung OroVerde in Lateinamerika. Die steigende Zahl extremer Dürren, Starkregen, Überschwemmungen oder Wirbelstürme bedrohen auch viele Regionen in der Karibik und Zentralamerika. 

Menschen im Wald mit Bittermelonen in den Händen Das Ziel: Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung natürliche Lebensgrundlagen zu erhalten. © OroVerde/AHömberg

OroVerde setzt sich seit über dreißig Jahren für den Erhalt der tropischen Regenwälder ein. Die Stiftung führt langfristige Projekt durch, die nicht nur den Wald schützen, sondern auch den Menschen vor Ort Perspektiven bieten. Munich Re unterstützt in den kommenden drei Jahren die Arbeit von OroVerde in Projektgebieten in Mexiko, Guatemala und der Dominikanischen Republik.

Die finanziellen Mittel werden dafür eingesetzt, Wälder wiederaufzuforsten und zu schützen, Maßnahmen für eine Regeneration der Böden zu ergreifen und die lokale Landwirtschaft zu unterstützen. So sollen zum Beispiel in einigen Gegenden Agroforstsysteme aufgebaut werden, also landwirtschaftliche Produktionssysteme, die Elemente des Ackerbaus mit denen der Forstwirtschaft kombinieren. Sie tragen wie der natürliche Regenwald zum Artenreichtum bei und schützen den Boden vor Erosion und Degradation. Darüber hinaus speichern die Bäume Wasser und regulieren so den Wasserhaushalt ganzer Regionen. Durch gezielte Pflanzung und den Schutz von Quellen wird zum Beispiel im Projektgebiet in Guatemala die Wasserversorgung nachweislich verbessert.

Ein Teil der Spenden wird zusätzlich dafür eingesetzt, freiwillige Feuerwehrleute mit Schutzkleidung auszustatten, damit sie Waldbrände, die auch in den Tropen immer häufiger vorkommen, möglichst schnell eindämmen können.