ERGO Risiko-Report
ERGO Risiko-Report
Schwerpunkt des ERGO Risiko-Reports 2018
Die Deutschen werden immer älter und vor allem – sie werden immer weniger. Bereits heute leben in der Bundesrepublik mehr 67-Jährige und ältere Menschen als unter 20-Jährige. Bis 2050 soll sich dieses Verhältnis noch zuspitzen. Da ist es gut, dass für die Mehrheit das Altwerden zum Leben dazugehört.
Sorge bereitet den Befragten nach wie vor ihre finanzielle Situation im Alter – Altersarmut zählt zu den Top 3 der Ängste. Aber tun sie auch genug dafür, um das Risiko zu verringern? Immerhin scheint der Nutzen von Vollmachten vermehrt bei den Deutschen anzukommen. Was denken die Deutschen: Ist das Alter Fluch oder Segen? Freuen sie sich darauf oder haben sie Ängste und wenn ja, welche? Welche Wünsche haben sie im Alter und können sie ihren Lebensstandard auch jenseits des Berufslebens noch halten?
Die eigene Gesundheit ist ein zentrales Thema für die Deutschen. In medizinischen Fortschritt setzen sie die größten Hoffnungen, gleichzeitig fürchten fast zwei Drittel Krankheiten im Alter am meisten. Vier von zehn Befragten haben Angst vor Altersarmut, ein weiteres Drittel fürchtet, im Alter unmündig oder abhängig von anderen zu sein.
Gut 40 Prozent der 18- bis 30-Jährigen bereitet die drohende Einsamkeit im Alter großen Kummer, ebenso die Vorstellung, rückblickend mit dem eigenen Leben unzufrieden zu sein. Diese Ängste nehmen mit zunehmendem Alter signifikant ab. Der DKV-Report 2018 „Wie gesund lebt Deutschland?“ zeigte: Bereits vor der Corona-Pandemie fühlte sich mehr als jeder zehnte Deutsche tatsächlich einsam. Das Gefühl der Isolierung im Lockdown hat diese Tendenz noch verstärkt.
Auffallend im Geschlechtervergleich ist, dass sich Frauen deutlich mehr vor Altersarmut fürchten als Männer 46 zu 36 Prozent). Leider mit Recht, wie der Blick auf Vorsorgeverhalten und Finanzkompetenz zeigt.
Jeder zweite Befragte glaubt, seine finanzielle Situation im Ruhestand wird alles andere als rosig sein. 50 Prozent sind der Meinung, dass sie sich einschränken müssen. Das Risiko, im Alter finanziell schlechter gestellt zu sein, schätzen die 51- bis 60-Jährigen wesentlich höher ein als Menschen, die gerade noch am Anfang ihres Lebens stehen. Männer sind optimistischer als Frauen, wenn sie ihre finanzielle Situation im Ruhestand einschätzen sollen. 48 Prozent glauben, sie könnten ihren jetzigen Lebensstandard halten. Nur 39 Prozent der Frauen behaupten das von sich. Insgesamt gehen nur 7 Prozent der Bundesbürger davon aus, dass es ihnen finanziell im Ruhestand bessergehen wird.
Ein Blick auf die Berufsgruppen zeigt: Die Beamten schätzen ihre Chancen, ihren Lebensstandard im Alter halten zu können, mit 71 Prozent am höchsten ein. Mit einem großen Abstand dahinter kommen Selbstständige mit 49 Prozent.
Ein Leben in den eigenen vier Wänden hat für die Deutschen im Alter den größten Stellenwert. 32 Prozent möchten ihren Lebensabend im trauten Heim verbringen, wo sie regelmäßig von einem Pflegedienst besucht und unterstützt werden. Darin sind sich Männer und Frauen einig.
Hingegen können sich Frauen viel eher als Männer vorstellen, in einer Wohngemeinschaft mit anderen älteren Menschen zu leben, Männer hingegen sowie die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen ziehen es vor, bei Familienangehörigen leben.
Gleichermaßen unbeliebt über alle Gruppen hinweg ist die Vorstellung, in ein Pflegeheim zu gehen und sich damit in fremde Hände zu begeben. Auch hier sind die Beamten eine Ausnahme: immerhin für gut jeden Zehnten ist dies eine Option (gesamt: 7 Prozent).
Alles zum ERGO Risiko-Report