Einfach, weil's wichtig ist.
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Sport & Gesundheit, 20. Juli 2023
Bei der Fußball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland treten erstmals 32 Teams an. Hoch gewettet wird auch die deutsche Mannschaft. Das Ziel: WM-Titel Nummer drei.
Die Vergrößerung des Turniers von 24 auf 32 Mannschaften beschloss der FIFA Kongress Ende Juli 2019, direkt nach der letzten WM in Frankreich. Die Auslosung der acht Vorrundengruppen fand im Oktober 2022 statt. Für die 64 Spiele der WM wurden insgesamt zehn Spielorte festgelegt – sechs in Australien und vier in Neuseeland.
Am WM-Modus hat sich nichts grundlegend geändert. Nach den drei Gruppenspielen, die jedes Team absolvieren muss, kommen die beiden jeweils besten ins Achtelfinale. Dort gilt das K.-o.-System. Steht es in diesen Spielen nach 90 Minuten noch unentschieden, geht es in die Verlängerung. Sollte es danach immer noch keine Entscheidung geben, müssen die Teams im Elfmeterschießen gegeneinander antreten. Wer sich nach Achtel-, Viertel- und Halbfinale behauptet hat, spielt am 20. August im Finale um den Weltmeistertitel im eindrucksvollen Stadium Australia in Sydney vor bis zu 83.500 Zuschauern.
Ein Novum wird selbst ausgewiesene Fußball-Fans überraschen: die hohe Zahl unterschiedlicher Anstoßzeiten. Schon in der Gruppenphase werden die Partien zu zwölf verschiedenen Uhrzeiten zwischen 12.00 und 20.30 Uhr Ortszeit angepfiffen. Hintergrund ist die Entscheidung der FIFA, dass möglichst wenige Menschen rund um den Erdball die Partien ihrer Teams verpassen. Die USA werden deshalb beispielsweise in der mitteleuropäischen Nacht aktiv sein, während die UEFA-Teams wie Deutschland überwiegend am Vormittag oder am Mittag mitteleuropäischer Zeit spielen.
Die deutsche Mannschaft trägt ihre drei Gruppenspiele in Australien aus. Los geht es am 24. Juli gegen Marokko im Melbourne Rectangular Stadium, das sowohl für Fußball- als auch für Rugbyspiele genutzt wird. Während der Fußballspiele besteht die Möglichkeit, hinter den Toren zusätzliche Tribünen aufzubauen, die bei Rugbyspielen wieder entfernt werden, um Platz für die sogenannte In-Goal-Area zu schaffen. Das futuristisch anmutende Stadion in der zweitgrößten Stadt des australischen Kontinents besitzt eine sphärische Kuppelkonstruktion mit Gitterschale aus Dreiecken, das über den größten Teil der Sitzplätze ragt. Die Fassade ist mit tausenden programmierbaren LEDs ausgestattet, die beliebige Muster und Grafiken darstellen können, was spektakuläre Abendstimmungen verspricht.
Zu ihrem zweiten Spiel am 30. Juli gegen Kolumbien tritt das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Sydney Football Stadium in der größten Stadt Australiens an. Es wurde auf dem Grund des 2019 abgerissenen Stadions gleichen Namens gebaut und erst 2022 offiziell eröffnet. Auch hier finden sowohl Fußball- als auch Rugbyspiele statt.
Das letzte Gruppenspiel am 3. August gegen Südkorea findet ganz im Nordosten des Kontinents statt. Schauplatz wird das Brisbane Stadium sein, in dem 52.500 Zuschauer Platz finden. Um das schon 1956 eröffnete Stadion zu einer modernen Spielstätte zu machen, fiel Ende der 1990er Jahre die Entscheidung für eine grundlegende Renovierung. Der überwiegende Teil der Tribünen wurde abgerissen und neu errichtet. Kuriosum am Rande: Hier befand sich bis 1875 der Hauptfriedhof von Brisbane.
Trotz der missglückten Generalprobe gegen Sambia sollte es für das deutsche Team keine großen Probleme geben, die Gruppe zu überstehen. Einen Blick in die Spiele der anderen Gruppen sollten Fans der Mannschaft um Kapitänin Alexandra Popp aber auf jeden Fall ebenfalls riskieren. Denn es warten echte fußballerische Schwergewichte im Achtelfinale.
Als Top-Favorit geht das Team der USA ins Rennen, das bereits viermal den Titel holen konnte. Hinzu kommen die Europameisterinnen aus England, und auch die Schwedinnen, Französinnen, Kanadierinnen, Spanierinnen, Brasilianerinnen und Japanerinnen rechnen sich Siegchancen aus.
Verstecken brauchen sich die deutschen Frauen hinter keinem der Teams. Nach der knappen Niederlage im EM Finale 2022 ist die Lust auf einen Titel groß.
Die Termine der deutschen Elf:
ARD und ZDF übertragen die Spiele der WM im linearen TV und im Stream.
Text: Martin Sulkowsky
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