Unternehmenskultur & Menschen, 28. Januar 2025

Reverse Mentoring

Junge und frische Perspektiven für erfahrene Führungskräfte

ERGO Faces Reverse Mentoring

Mit Anfang 20 bereits Mentorin oder Mentor für eine erfahrene Führungskraft zu sein – diese besondere Erfahrung durften vier junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2024 im Rahmen des Pilotprojekts zum Reverse Mentoring machen. Aufgrund des Erfolgs wird das Reverse Mentoring zukünftig als fester Bestandteil in die ERGO Mentoring Programme aufgenommen.

Das Reverse Mentoring Konzept kehrt den klassischen Mentoring-Prozess um: Jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2012) übernehmen die Rolle der Mentorinnen und Mentoren für erfahrene Führungskräfte. Ziel ist es, die Kenntnisse der älteren Generation zu erweitern, um den Anforderungen der sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Die älteren und erfahrenen Führungskräfte profitieren von den frischen Perspektiven und der Technologieaffinität der jüngeren Generationen.

Reverse Mentoring fördert den kulturellen Wandel

Anja-Christina Schwenck aus der Einheit Organisational Development bei ERGO ist verantwortlich für das Programm: „Reverse Mentoring fördert den kulturellen Wandel im Unternehmen mit dem Ziel, digitales Knowhow und ein neues Mindset in der Organisation zu verankern. Es geht dabei um einen wechselseitigen Austausch und das Kennenlernen der Lebenswelten unterschiedlicher Generationen.“

Das waren die ersten vier Mentoring Tandems: Theo Kokkalas und Julia Quell, Astrid Whyte und Sophia Gerstl, Constantin Svoboda und Lara Stolle sowie Markus Bernhard und Marco Gibbins. Mehrere Monate lang tauschten sich die Paare regelmäßig aus. Mentorin Julia Quell: „Ich war wirklich überrascht zu sehen, wie sehr sich unsere Perspektiven doch ähneln, von arbeitsbezogenen Erkenntnissen bis hin zu Lebenswerten. In jedem Gespräch hatten wir viel zu teilen: Wissen, Fachkenntnisse zu bestimmten Themen und Erfahrungen, die uns geprägt haben.“

Mentorin Sophia Gerstl ergänzt: „Während der Mentoring Sessions mit Astrid Whyte wurde mir klar, dass sie sich ehrlich dafür interessiert, wie die Gen Z tickt, um bestmöglich auch auf diese Generation neuer Kolleginnen und Kollegen eingehen zu können.“

Mehr als ein Austausch auf Augenhöhe

Constantin Svoboda, Mitglied des Vorstandes bei LEGIAL AG, fühlte sich wohl in der Rolle des Mentees: „Dieser Dialog war nicht nur spannend, sondern auch eine echte Bereicherung – sowohl beruflich als auch persönlich. Eine der überraschendsten Erkenntnisse für mich war der Unterschied, wie ich diese Generation wahrnehme: Als Vater erlebe ich die Gen Z in einem privaten, familiären Kontext. Doch sie im Arbeitsumfeld als Kolleginnen und Kollegen zu sehen, ist eine völlig andere Erfahrung. Ihre Werte, Ansprüche und Arbeitsweisen haben mich in vielerlei Hinsicht beeindruckt – und auch herausgefordert. Besonders inspiriert hat mich die Offenheit und Klarheit, mit der sie kommunizieren. Es geht nicht nur um den Wunsch nach Feedback, sondern um einen echten Austausch auf Augenhöhe, der auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert.“

Lara Stolle war die Mentorin von Constantin Svoboda: „Die Zusammenarbeit mit meinem Mentee war zu jedem Zeitpunkt eine bereichernde Erfahrung und ein toller Austausch auf Augenhöhe. Es war spannend, meine Perspektiven und Erfahrungen zu teilen und gleichzeitig Einblicke in die Sichtweise einer anderen Generation zu gewinnen. Für mich bleibt eine zentrale Erkenntnis: Reverse Mentoring ist weit mehr als nur ein Austausch – es ist ein kraftvolles Werkzeug, um Perspektivenvielfalt zu fördern und voneinander zu lernen.“

Auch Markus Bernhard, Vorstandsmitglied bei Ergo Beratung und Vertrieb AG, blickt positiv auf die Erfahrung zurück: „Die Teilnahme am Reverse Mentoring als Mentee war geprägt vom offenen, konstruktiven und spannenden Dialog. Der Austausch mit den jungen Talenten – und insbesondere mit Marco – hat mir nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch einen echten Mehrwert für meine Arbeit geschaffen, der direkt ins Praktische eingeflossen ist. Es hat Spaß gemacht, in diesem dynamischen Umfeld zu lernen und zu wachsen – eine wirklich tolle Erfahrung!“

Das Resümee von Julia Quell: „Reverse Mentoring hat mich gelehrt, dass der sinnvollste Austausch stattfindet, wenn wir konventionelle Rollen verlassen und uns offen auf neue Perspektiven einlassen.“

Text: Kristina Tewes


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