WM-Gruppengegner Japan: Gelingt ein Turnierstart nach Maß?


Magazin, 22.11.2022

Noch nie traf eine DFB-Auswahl auf die Vertretung Japans bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Rein von der Papierform her ist die Mannschaft von Hansi Flick der Favorit. Indes: Die Kicker aus Fernost sind ein unberechenbarer und sehr gefährlicher Gegner. ERGO porträtiert die WM-Gruppengegner der Nationalelf in einer dreiteiligen Serie.

Japanische Nationalmannschaft 

Die gemeinsame Geschichte beider Fußballnationen ist eher kurz: Erst zweimal spielten beide Teams im Rahmen von Freundschaftsspielen gegeneinander. Während Michael Ballack, Miroslav Klose, Philipp Lahm und Co. 2004 noch einen 3:0-Auswärtserfolg einfahren konnten, musste sich die DFB-Elf im Vorfeld der Heim-WM 2006 mit einem 2:2-Unentschieden zufriedengeben.

Immerhin sind die Japaner seit 1998 bei jeder WM-Endrunde dabei. Gleich bei der ersten Teilnahme in Frankreich mussten sie allerdings ohne Punkt als Gruppenletzter die Heimreise antreten. 2002 waren sie als Co-Gastgeber automatisch qualifiziert und erreichten einen respektablen neunten Platz, den sie 2010 in Südafrika wiederholen konnten. Bei den anderen WM-Turnieren rangierten sie unter ferner liefen. Niemand sollte aber außer Acht lassen, dass sie als viermaliger Asienmeister in ihrer Region eine feste Größe sind.

Bundesliga-Power am Start

Für die diesjährige WM hat sich die Mannschaft souverän als Zweitplatzierte in der Gruppe des Asiatischen Fußballverbandes (AFC) hinter Saudi-Arabien qualifiziert. Mit Wataru Endo vom VfB Stuttgart, Daichi Kamada von Eintracht Frankfurt und Genki Haraguchi von Union Berlin werden die Japaner vermutlich gleich mit mehreren Bundesliga-Stars in den Wüstenstaat reisen. Ein kleiner Vorteil für den DFB? Die Erfahrung zeigt jedenfalls, dass es immer gut ist, Spieler des gegnerischen Aufgebots bereits aus dem Liga-Alltag zu kennen.

Potenzial gibt es im japanischen Fußball zu Hauf. Nationaltrainer Hajime Moriyasu steht allerdings vor dem Problem, eine Mannschaft zu formen, deren Akteure in über die Welt verstreuten Vereinen unter Vertrag stehen. Absolute Priorität für ihn hatte daher im Vorfeld der WM, eine Einheit zu formen, die unter Turnierbedingungen optimal miteinander harmoniert. Gelingt das, dann wird Japan schwierig zu bespielen sein.

Hoffen auf ein kleines Fußballwunder

Einen wirklich überragenden Akteur, eine Persönlichkeit mit besonderer Strahlkraft, gibt es aktuell nicht. Offensivkraft Takumi Minamino, ehemals FC Liverpool und jetzt AS Monaco, gehört zu den Akteuren die sicherlich mit den Großen im Vereins- und Weltfußball mithalten können. An konstant gefährlicher Durchschlagskraft fehlte es den Japanern allerdings in der Offensive zuletzt. Sicher sollte sich jedoch kein Gegner sein. Denn die quirligen Japaner schaffen es immer wieder, mit schnellen Gegenangriffen Nadelstiche zu setzen.

Underdog oder Wundertüte also? Nicht ausgeschlossen, dass die Asiaten bei der WM zu einem Überraschungsteam werden. Bei ihren Duellen gegen Spanien und Deutschland können sie vielleicht darauf hoffen, unterschätzt zu werden. Gegen Costa Rica steht mindestens ein Spiel auf Augenhöhe an.

(Text: Martin Sulkowsky)

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