DIA Amsterdam: Dialog mit möglichen Partnern


Digitalisierung & Innovation, 12.05.2017

Die Digital Insurance Agenda (DIA) ist ein wichtiges Forum in Sachen Digitalisierung in der Versicherung. Die Einladung zu einem Panel zu Innovationen und Zusammenarbeit mit Insurtechs haben mich überzeugt  – zusammen mit der langen Liste von Teilnehmern aus Start-ups.

Die DIA fand in diesem Jahr in Amsterdam statt, die Anreise aus Düsseldorf war also schnell und einfach. Ort des Geschehens war ein Gasometer – ein Kontrast zu all der modernen High Tech, die auf der Bühne zu sehen war. Und auf dieser DIA Bühne ist einiges los: Im flotten 10-Minuten-Takt präsentieren zahlreiche Start-ups ihre Lösungen. Rightindem etwa bietet Versicherern an, ihren Kunden einen Schaden mit wenigen Schritten, voll digital und komfortabel zu melden. BigMi beeindruckte mich mit einer Lösung, die Künstliche Intelligenz dazu einsetzt, Versicherungsbetrug zu erkennen. Mit der e-Health Plattform von dacadoo können Versicherer ihren Kunden einen Chatbot zur Seite stellen, der sie zu einem gesünderen Lebensstil verhelfen soll – inklusive Scores und anderen Gamification-Anreizen.

Begeistert hat mich dabei das PowerPoint Verbot; die „Folienschlacht“ blieb aus. Entweder gab es Prototypen oder eine Live Demo am Smartphone zu sehen. Unternehmen, die bei DIA auftreten, müssen bereits „echte“ Lösung entwickelt haben. Das tat der Veranstaltung sehr gut! Inhaltlich fällt auf: Die große Mehrheit der Start-ups will nicht die Versicherungsbranche grundlegend auf den Kopf stellen; vielmehr geht es oft darum, Versicherungsunternehmen bei der Digitalisierung zu helfen.

Das Panel, an dem ich selbst teilnehmen durfte, drehte sich um Innovationskultur und die Zusammenarbeit mit Start-ups. Wir waren uns einig: Damit Kooperationen gelingen, braucht es viel Offenheit, Ehrlichkeit und Flexibilität. Klar kam auch die digitale Transformation selbst zur Sprache. Sie ist, auch das war Konsens, viel mehr als der Einsatz von Technologie – es geht darum, Kultur zu verändern und Mitarbeiter für diesen Wandel zu begeistern! Und: Um mit unseren Lösungen beim Kunden punkten zu können, stellen wir ihn ins Zentrum unseres Handelns.

Am selben Tag hielt übrigens auch mein Kollege Stefan Rochlitzer von ERGO Direkt gemeinsam mit dem Start-up FaktorZehn einen Vortrag: Sie stellten den neuen Online-Berechnungsservice vor. Er lässt sich innerhalb von Minuten um neue Versicherungsleistungen erweitern. In der Live-Demo wurde das Haftpflichtprodukt von ERGO Direkt um eine fiktive Absicherung gegen Cyber-Risiken ergänzt; Kunden hätten theoretisch innerhalb weniger Minuten diese neue Absicherung abschließen können. Stefan Rochlitzer berichtet im ERGO Direkt Blog über seinen Vortrag.

Außerdem stellte Jordi Rivera, CEO D.A.S. Seguros, gemeinsam mit dem Start-up Traity auf der Bühne einen beeindruckenden Use-Case vor: Sie erheben durch gezielte Fragen die Online-Reputation von Geschäftspartnern und helfen beiden dabei, mit einem guten Gefühl gemeinsam Geschäfte zu machen. Damit war das ERGO Triple bei dieser so hochkarätigen Veranstaltung voll!

Es war ein vollgepackter, rundum inspirierender Tag. Bei meiner Rückkehr nach Düsseldorf hatte ich drei wichtige Erkenntnisse im Gepäck: Viele Start-ups sind nicht klassische „Angreifer“, sondern potenzielle Partner. Künstliche Intelligenz, insbesondere Chatbots, wird von zahlreichen Start-ups erfolgreich eingesetzt. Und: ERGO spielt mit seinen vielfältigen Aktivitäten vorne mit. Dabei hilft uns auch unsere Struktur: Die Trennung vom traditionellen Geschäft und der Managementfokus auf das digitale Geschäft erleichtern es uns in ERGO Digital Ventures, neue Ideen schnell umzusetzen und Synergien zu erzielen, wenn wir digitale Chancen nutzen.

Über Kommentare, Fragen oder Anregungen freue ich mich sehr.

Ihr Mark Klein

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Autor: Mark Klein

Mark Klein ist seit September 2016 Chief Digital Officer der ERGO Digital Ventures AG, der Digitalsparte der ERGO Group AG. Er war zuvor Vorsitzender der Geschäftsführung der T-Mobile Netherlands B.V. Kleins Hauptaufgabe ist die digitale Transformation des traditionellen Geschäfts von ERGO im Inland und Ausland; außerdem soll er neue digitale Geschäftsmodelle etablieren. Hier finden Sie Mark Klein bei LinkedIn.

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