Corona bleibt große Herausforderung in China


Erfahrungen von Jürgen Schmitz, CEO ERGO China, und Jason Yin, CEO ERGO China Life

Geschichten & Gesichter, 16.04.2020

In Deutschland verzichtet man noch auf zu große Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Im chinesischen Wuhan dürfen sich die Bewohner seit kurzem etwas freier als bisher bewegen. Von einer kompletten Rückkehr in die Normalität lässt sich allerdings nicht sprechen. Wir haben die CEOs von ERGO China und ERGO China Life nach ihren persönlichen Eindrücken befragt.

Jürgen Schmitz, CEO ERGO China, und Jason Yin, CEO ERGO China Life

Jürgen Schmitz, ERGO China CEO, und Jason Yin, ERGO China Life CEO

Den Tag, an dem in Wuhan die Bewegungsbeschränkungen für die elf Millionen Bewohner aufge-hoben wurden, empfand Jürgen Schmitz, CEO von ERGO China, als einen sehr ermutigenden Tag. „Das übrige China ist allmählich zur Normalität zurückgekehrt und die Wiederaufnahme der Arbeit war wichtig für die Unternehmen“, so Schmitz, der ergänzt: „In den vergangenen Wochen stand für uns bei ERGO China vor allem die Gesundheit unserer Mitarbeiter im Fokus.“ Man habe aber zugleich nicht darin nachgelassen, strategische Schlüsselprojekte wie den Eintritt in den chinesischen Sachversicherungsmarkt und Joint Ventures zur Errichtung von Maklergesellschaften voranzutreiben. „Auch unter den erschwerten Bedingungen musste und muss das Geschäft weitergehen. Dank des beeindruckenden Einsatzes unserer Mitarbeiter ist uns dies gelungen.“

Zeit in Quarantäne beunruhigend und unangenehm

Dass die Zeit in Quarantäne für die Menschen in China bis heute sehr beunruhigend und unangenehm war, daran ließ Jürgen Schmitz keinen Zweifel. „Wichtige Teile unseres täglichen Lebens und unserer Routinen wurden massiv eingeschränkt“, sagt der CEO von ERGO China. „Ich selbst habe die Quarantäne, die Abriegelung und die immer noch vorherrschenden Restriktionen in China seit Ende Januar durchlaufen.“ Dabei habe er verschiedene Phasen erlebt, in denen es manchmal nicht leicht war, sich immer wieder neu anzupassen.

„Was mir wirklich am meisten geholfen hat, waren neue Routinen, die ich in meinen Alltag eingebaut habe“, sagt Jürgen Schmitz. Dazu zählen für ihn ausgedehnte Spaziergänge morgens und abends, eine gesunde Ernährung und sich bewusst mehr Zeit für Dinge zu nehmen, für die sonst wenig Zeit bleibt. Auch Gespräche mit Freunden und Familie seien wichtig.

Schub für Digitalisierung in herausfordernder Zeit

Jason Yin, CEO von ERGO China Life, sieht auch, dass die Pandemie einen Plan für den Ernstfall notwendig macht – allerdings ohne den Blick in eine bessere Zukunft zu verlieren. In der Quarantänezeit mit der Familie habe sicherlich auch die Digitalisierung einen zusätzlichen Schub erhalten.

Sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Umfeld konnte die Kommunikation für einen längeren Zeitraum grundlegend auf digitale Formate umgestellt werden. „Nachdem wir diese herausfordernde Zeit durchlaufen haben, werden wir stärker und zuversichtlicher sein, das zu verfolgen, was vor uns liegt“, meint Jason Yin.

Nicht das Ende des Kampfes gegen Corona

Von Normalität ist man in China aber trotzdem noch weit weg. „Fast alle Menschen tragen noch immer Gesichtsmasken, es wird regelmäßig Fieber gemessen, soziale Distanzierungsregeln gelten noch immer“, beschreibt Jason Yin die Situation. Es sei nach wie vor ratsam, weiter vorsichtig zu sein, sich regelmäßig die Hände zu waschen und Menschenansammlungen zu meiden.

Die Aufhebung der Abriegelung von Wuhan ist keinesfalls das Ende des Kampfes gegen das Coronavirus. Das ist auch Jürgen Schmitz bewusst. „In Peking gibt es immer noch einige strenge Präventivmaßnahmen wie eine 14-tägige Quarantäne nach Geschäftsreisen“, erklärt der CEO von ERGO China. „Aber wir werden weiterhin die Schwierigkeiten überwinden, wachsam bleiben und unsere Mitarbeiter nach den entsprechenden Richtlinien schützen. In der Zwischenzeit gilt unser Mitgefühl allen unseren Kollegen in Deutschland und in der ganzen Welt.“

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