Gärtner kämpfen gegen Trockenheit

259 Großgehölze, hunderte Sträucher, mehr als 28.000 Quadratmeter bepflanzte Fläche, 2.700 Büropflanzen. Reichlich Arbeit für die ERGO Gärtner am Standort Düsseldorf. Dass sie auch in Corona-Zeiten vor Ort sind, ist selbstverständlich – auch wenn derzeit manches anders ist.

Wer in diesen Tagen mit Gärtnerin Luise Lange telefoniert, ahnt, dass die Arbeit mit Büschen, Blumen und Bäumen für sie mehr ist, als „nur“ ein Job. „Ich kann nicht anders: Ich schaue auf Pflanzen wie auf Menschen“, sagt sie – und entsprechend besorgt ist sie im Moment.

Der Grund liegt auf der Hand. Seit sechs Wochen hat es in der Region Düsseldorf praktisch nicht mehr geregnet. Ein ganzer Millimeter Niederschlag war es, klärt Luise Lange mit Blick auf ihre tagesaktuellen Messungen auf. Nur ein Millimeter, das heißt: Alarmstufe rot. Ohne das Gärtner-Team wären viele der Außenpflanzen schon längst vertrocknet. Deshalb sind Luise Lange, Kollege Hans Günter Vieth und externe Mitarbeiter einer Gartenbaufirma täglich nonstop im Einsatz. Ihr Job: Wässern, Wässern, Wässern.

Zypressen brauchen extrem viel Wasser

Insgesamt stehen auf dem ERGO Campus fast 160 große Bäume. Allein die Platanen an der Fischerstraße benötigen bis zu 300 Liter Wasser in der Woche, am nötigsten haben die 28 Dachgeschossflächen mit 11.000 Quadratmetern die Feuchtigkeit. Dort wird größtenteils über installierte Leitungen bewässert. Die Pflanzen stehen in einer Art Wannenbepflanzung, die sich automatisch wieder befüllt. Viele der Anlagen sind drei Jahrzehnte Jahre alt. Sie müssen regelmäßig gewartet und kontrolliert werden. „Hier arbeiten wir mit den Technik-Kollegen Hand in Hand“, sagt Luise Lange.

Und trotzdem: Einige Dachpflanzen sind trotz intensiver Pflege nicht mehr zu retten. Hochstammpflanzen, wie die Scheinzypressen. Lange: „Sie haben kein Notprogramm, wie andere Pflanzen. Zypressen verdunsten immer, deshalb brauchen sie extrem viel Wasser. Bei der Trockenheit und dem starken Wind kommt man da manchmal nicht nach. Ich leide dann immer mit, das ist wie bei einem Menschen, der krank ist.“

Never ending story in den Büros

Weniger auf den Außenflächen, sondern in den Büros ist Hans Günter Vieth zum Teil mit externen Kollegen unterwegs. Vieth ist für die mehr als 2700 Büropflanzen zuständig – eine "never ending Story" im wahrsten Sinne des Wortes. „Ich werde nie fertig“, sagt er. Vieth und Begleitung sind täglich fast acht Stunden mit Rollwagen und Wassertanks in den Gebäuden unterwegs.

Natürlich ist in Corona-Zeiten auch bei ERGO alles anders als sonst. Keine Meetings, keine Telefonate, kaum Menschen auf den Büroflächen. „Es ist hier teilweise schon gespenstisch leer und ruhig“, sagt er. Schließlich arbeitet ein Großteil der ERGO Mitarbeiter seit Wochen schon mobil von daheim. Für Vieth bedeutet das: Er muss den Pflanzen mehr Wasser geben. Denn an den normalen Bürotagen kümmern sich viele Kollegen selbst um „ihr“ Grün neben dem Büro-Schreibtisch.