Nur wer Ziele hat, kann sie erreichen

„Ich freue mich über jede Frau, die sich durch mich ermutigt fühlt, selber nach vorne zu gehen und den Hut in den für sie richtigen Ring zu werfen“, sagt Ursula Deschka. Die 40-Jährige ist Vorstandsvorsitzende der ERGO Krankenversicherung AG und Mitglied in verschiedenen Vorstandsgremien von Tochterunternehmen der ERGO Group AG. Seit dem 1. Januar 2020 verantwortet sie das Themenfeld Gesundheit für ERGO in Deutschland. Allein im Bereich Gesundheit hat ERGO knapp 6 Millionen Kunden und ist damit einer der Top-Player am Markt.

Frau Deschka, was spornt sie an?

Mein ganz persönlicher Ansporn war und ist es, im besten Sinne „Kundenversteherin“ zu sein. Dabei hilft mir sehr, dass ich zu Beginn meiner Karriere selbst aktiv im Vertrieb tätig war, und darum auch weiß, was unsere Kunden und Vertriebspartner von uns erwarten. Und ich arbeite täglich mit großer Freude daran, diese von uns zu begeistern.

Haben Sie ein Lebensmotto?

Nun, im beruflichen Kontext ist mein Motto „Nur wer Ziele hat, kann sie erreichen.” Ich bin der Meinung, dass Erfolg nur dann möglich ist, wenn man eine konkrete Vorstellung davon hat, was man überhaupt erreichen will.

Im Privaten finde ich mich in einem Zitat von Ernst Ferstl wieder: „Zufriedenheit ist ein stiller Garten, in dem man sich ausruhen kann.“ Zufriedenheit entsteht für mich, wenn ich Zeit für mich selbst, für meine Freunde und meine Familie habe. Und diese Ruhephasen benötige ich auch, um im Beruf wieder vollen Einsatz zu bringen.

Warum tun Sie das, was Sie tun?

Meine tiefe Überzeugung ist, dass Frauen viele Führungskompetenzen mitbringen – und dennoch: In höheren Ebenen, auch in der Finanzbranche, sind Frauen noch immer selten zu finden.

Dafür gibt es aus meiner Sicht zwei Hauptgründe: Zum einen sehe ich, dass viele Frauen ihr Potenzial nicht ausschöpfen und sich selbst (zu) wenig zutrauen. Zum anderen ist es auch die Pflicht des Managements, Frauen ausreichend Möglichkeiten zu bieten, sich zu zeigen und zu entwickeln.

Und hier setzt ERGO an, aber auch ich ganz persönlich: Ich möchte Kolleginnen inspirieren und anspornen, an sich zu glauben und sich selbst Verantwortung zuzutrauen. Ich will – als eine der wenigen „Vorstandsfrauen“ in der Versicherungsbranche – dabei sehr gerne als Vorbild fungieren, den Frauen Mut machen und ihnen zeigen, dass man als Managerin genauso authentisch sein kann und soll wie als Sachbearbeiterin oder Referentin. Und da gibt es vieles, wo ich mich einbringe: Mit Vorträgen, Interviews und Podiumsdiskussionen, aber noch lieber durch bilaterales Coaching und Mentoring. Ich will zeigen: Es geht – traut es euch zu!

Was war Ihr größter Glücksmoment in Verbindung mit Ihrem Projekt?

Davon gibt es mehrere. Am meisten freue ich mich über jede Frau, die sich durch mich ermutigt fühlt, nun auch selber nach vorne zu gehen und den Hut in den für sie richtigen Ring zu werfen.

Vielen Dank für dieses Gespräch!