„Bei Tech gibt es keine dummen Fragen – und bei Finanzen auch nicht!“


Interview mit Nakeema Stefflbauer

Digitalisierung & Technologie, 25.05.2023

Unsere ERGO Kollegin Nakeema Stefflbauer ist Gründerin und Geschäftsführerin der deutschen Non-Profit-Organisation FrauenLoop. Die Techexpertin nutzt ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Digitalisierung, um gegen die Ausgrenzung von Migranten, Flüchtlingen und Frauen in der Technologiebranche anzugehen. Auf der diesjährigen re:publica wird Nakeema zusammen mit Daria Suvorova vom WAA-Podcast darüber diskutieren, wie sich Frauen finanziell emanzipieren und vor Altersarmut schützen.

Nakeema Stefflbauer

Nakeema Stefflbauer, Division Director at ERGO Technology & Services

Nakeema, Sie sind nicht nur Bereichsleiterin bei ERGO Technology & Services und leiten unser Portfolio Digital Client Services, sondern Sie sind auch Gründerin und Geschäftsführerin von FrauenLoop. In welcher dieser Funktionen werden Sie auf der re:publica auf der Bühne stehen – und sind Ihr Thema und Ihre Kernbotschaften?

Beides: Auf der re:publica werde ich sowohl meine Erfahrungen aus meiner Tätigkeit als Tech-Profi in der Versicherungsbranche als auch die mit FrauenLoop einbringen. Bei FrauenLoop führe ich oft Workshops für Frauen durch, die sich auf die Ermittlung und Priorisierung ihrer finanzieller Ziele konzentrieren – nicht nur ihre Programmierkenntnisse. In Wirklichkeit braucht selbst der stärkste Programmierer eine Finanzstrategie, um seine Sicherheit auf lange Sicht zu maximieren – und das gilt besonders für Frauen!

Wieso? Welche Situation versuchen Sie mit Ihrer Organisation und speziell mit Ihrem Vortrag auf der re:publica denn anzugehen? Und gibt es Statistiken oder Beispiele, die diese Misstände unterstreichen?

Nun, in Deutschland stellen Frauen zwar 34 Prozent der MINT-Studienanfänger, doch nur 17 Prozent der Belegschaft in Tech-Start-ups. Und: Sie stellen gerade mal 15 bis 20 Prozent der Start-up-Gründer! Neben diesen Ungleichheiten gibt es aber auch eine finanzielle Komponente: Frauen, die sich beruflich verändern und eine Vollzeitstelle im technischen Bereich antreten, verzeichnen überdurchschnittich häufig einen deutlichen Einkommensanstieg. Bei FrauenLoop etwa erreichen unsere Absolventinnen im Durchschnitt einen Gehaltsanstieg von 86 Prozent. Das sagt doch viel über die Verdienstmöglichkeiten von Menschen in frauendominierten Branchen aus – verglichen mit den Verdienstmöglichkeiten in Branchen, in denen Männer die Mehrheit der Positionen innehaben...

ERGO Session bei der re:publica 2023

Wie werden Frauen finanziell unabhängig?

Nakeema Stefflbauer (FrauenLoop) und Daria Suvorova (WAA-Podcast) diskutieren bei der re:publica in Berlin darüber, wie man Frauen finanziell unabhängig machen und sie vor Armut in der Zeit nach der Pensionierung schützen kann.

re:publica Berlin, 6. Juni 2023, Bühne 5, 11:45 Uhr

ERGO Session bei der #RP23

Wie können FrauenLoop und auch Versicherungsanbieter wie ERGO dazu beitragen, diese Situation zu verbessern? Was sollten Ihre ERGO-Kolleginnen und -Kollegen und auch unsere Leserinnen und Leser hier auf //next und LinkedIn wissen?

Bei FrauenLoop geht es darum, Stereotypen abzubauen und Frauen mit den Fähigkeiten auszustatten, die sie brauchen, um in der Tech-Branche erfolgreich zu sein. Mit unseren finanzrelevanten Produkten kann ERGO viel dazu beitragen, Klischees über die Fähigkeiten von Frauen abzubauen – vor allem bei finanziellen Entscheidungen. Wir von FrauenLoop behaupten, dass es keine dummen technischen Fragen gibt. Ich denke, das gilt auch, wenn es um Finanz- und Versicherungsplanung geht! Gerade in einer Branche wie der Versicherungsbranche, die stark von Männern geprägt ist, können wir immer mehr tun, um Stereotypen über Kundinnen zu vermeiden, indem wir Frauen etwa als Entscheidungsträgerinnen in die Entwicklung von Kunden-Personas einbeziehen. Genau wie bei Technologie ist es eine der besten Möglichkeiten, Frauen den Raum zu geben, Fragen zu stellen, ohne sie zu stigmatisieren, um ihnen zu helfen, ihre eigene Zukunft zu gestalten – und uns zu zeigen, dass unser Unternehmen die Kundinnen dort abholt, wo sie sind.

Interview: Ingo Schenk

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