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Tag der Pflegenden: Zeit für ein großes Dankeschön!


Kultur & Wandel, 12.05.2023

Pflegebedürftige Menschen sind auf ihre Hilfe angewiesen. Sie geben viel, verändern ihr eigenes Leben oder üben ihren Beruf leidenschaftlich aus – wir sprechen über pflegende Angehörige und Mitarbeiter von Pflegediensten und -einrichtungen.

Tag der Pflegenden

Wird mir nicht passieren oder kümmere ich mich drum, wenn es so weit ist. Wer verdrängt nicht gerne die Gedanken an eine Situation, die so viele Einschnitte mit sich bringt? Dabei kann es jeden treffen. Oft unvorbereitet und häufig plötzlich können Angehörige zu Pflegefällen werden. Wo bekomme ich Hilfe? Welche Unterstützung steht mir zu? Wie kann ich das organisieren? Auf viele Fragen müssen meistens schnell Antworten gefunden werden und Menschen. Menschen, die helfen, den Weg weisen, unterstützen und die die Pflege übernehmen. Heute am Tag der Pflegenden gehört ihnen ein besonderer Dank für ihren Einsatz und die Erfüllung dieser so wichtigen und bedeutenden gesellschaftlichen Aufgabe.

Was häufig vergessen wird oder eher ausgeblendet: Die Zahl der Pflegefälle liegt in Deutschland bei ca. 5 Millionen. 63 Prozent von ihnen werden zu Hause überwiegend durch Angehörige betreut. Ambulante Pflegedienste machen einen Anteil von 21 Prozent und stationäre Pflegeheime einen Prozentsatz von 16 aus.

Stellvertretend kommen heute drei, sich um Pflege Kümmernde zu Wort und geben Einblick in ihren Alltag:

ERGO Mitarbeiterin und pflegende Mutter Tanja Ramming

Tanja Ramming hat ein pflegebedürftiges Baby geboren. Sie durchlebt die Erziehung und Pflege eines chronisch kranken Kindes. Dabei erfährt sie, was es heißt, um den Pflegegrad zu kämpfen, sich den Reaktionen ihres Umfelds zu stellen und wie umfassend sich ihre ganz persönlichen Lebensbedingungen ändern.

„Familie, Freunde und auch Arbeitskollegen wurden informiert. Die private Glückwunsch-Karte meines Teams habe ich heute - 15 Jahre später – immer noch. Diese Karte hatte mich sehr berührt, da sie „ganz gewöhnlich“ war. Kein Bedauern, keine Mitleidsbekundungen, einfach nur Glückwünsche zur Geburt unseres Sohnes. Ein Stückchen Normalität. Der Kontakt zu meinen früheren Kollegen war mir sehr wichtig, da sie mich nicht nur auf „die Mutter mit dem kranken Kind“ reduzierten, wie es manche Ärzte, Sachbearbeiter des Versorgungsamts oder der Pflegekasse taten. Die Brücke in mein altes Leben war demnach umso wertvoller für mich.

Zitatbox Ramming

Heute frage ich mich, warum ich so lange geschwiegen habe. Die Möglichkeit, sich an eine Vertrauensperson in der Firma zu wenden, war mir zum einen weder bekannt noch bewusst. Ich denke, auch mein Stolz stand mir im Wege und vor allem die Sorge, als nicht belastbar abgestempelt zu werden, war einfach zu groß. Daher vermied ich es jahrelang, mich krankzumelden oder die jährliche Reha, die Luca und mir zustand, in Anspruch zu nehmen. Ich habe einen hohen Preis für meine Sturheit bezahlt und hatte letztendlich einfach nur Glück gehabt, dass ich über eine so hohe Resilienz verfüge. Es hätte auch ganz anders kommen können.“

Lesen Sie im ERGO Blog-Artikel Ein pflegebedürftiges Baby und die ständige Angst zu versagen weiter. Dort beschreibt Tanja Ramming schonungslos die Erfahrung, die sie als Pflegende ihres Kindes gesammelt hat.

miCura Pfleger Oliver Grötzsch

Unter der Dachmarke miCura bietet die DKV Deutsche Krankenversicherung AG bundesweit ambulante Pflegedienstleistungen an. Das Angebot der miCura Pflegedienste umfasst professionelle Hilfe, Betreuung und Pflege – egal ob dauerhaft oder vorübergehend, bei Krankheit, Behinderung, Altersbeschwerden oder nach einem Unfall.

Der examinierte Altenpfleger und Pflegeberater Oliver Grötzsch vom miCura Standort Düsseldorf hat uns erzählt, was Pflege für ihn bedeutet. Das Bild mit miCura Kundin Gabriele Heinz ist in einer Pflegeberatung entstanden.

Zitatbox Grötzsch

„Es bereitet mir immer viel Freude, das Wohlbefinden meiner Kunden zu erleben. Nach einer langjährigen Karriere in der Gastronomie habe ich 2012 im Alter von 42 Jahren beschlossen, in die Pflegeausbildung einzusteigen. Als Pfleger erlebe ich die Zufriedenheit des Kunden umfassender und den Kontakt intensiver, denn hier steht die ganze Person mit ihrer Körperlichkeit, ihrer Biografie und ihrer Individualität im Vordergrund. In dieser Nähe, Ehrlichkeit und Intimität der Begegnungen liegt für mich die Bedeutung der Pflege. Ich schaffe Lebensqualität in individueller Form und mache die Welt im Kleinen besser. In der Gastronomie stand meist das Trinkgeld für die Dankbarkeit meiner Kunden. Die Wertschätzung der Pflege hingegen ist eine Besondere, denn sie ist nicht materiell: Es ist das aufrichtige Lächeln, das mich berührt und mir Kraft gibt.“

ERGO Ansprechpartnerin für Pflege Katja Hanning

Katja Hanning ist die Ansprechpartnerin bei ERGO, wenn es um Beruf & Pflege geht. ERGO unterstützt pflegende Mitarbeitende – auch im Akutfall. Es können zum Beispiel kostenlose Leistungen des Anbieters WDS.eldercare in Anspruch genommen werden. Dazu gehört unter anderem der Service einer 24-Stunden-Pflegehotline. Aber ERGO macht noch mehr möglich, steht hinter den Mitarbeitern und hilft.

Zitatbox Hanning

„Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Kolleginnen und Kollegen aller Standorte können sich an mich wenden. Dabei ist es mir sehr wichtig erst einmal zuzuhören, aber dann natürlich auch hilfreiche Informationen und weitere Kontakte zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel zu WDS.care, die uns in allen Fragen zum Thema Pflege und bei der Suche nach einer Pflegemöglichkeit helfen. Die Gespräche führe ich telefonisch, per Teams oder auch im Büro. Dabei versuchen wir, zusammen mit den Betroffenen, die Situation konkret zu erleichtern. So bietet ERGO zum Beispiel an, Sonderzahlungen für Urlaub und Weihnachten in Freizeit umzuwandeln. Damit entsteht ein freies Stundenkontingent für das Organisieren der neuen Situation oder die Begleitung von Arztbesuchen. Im Akutfall geben wir auch zehn Pflege-Tage frei - bei gleichem Gehalt und ganz unbürokratisch. Längerfristig kann dann ein Sabbatical oder eine befristete Teilzeit eine mögliche Lösung sein.“

Text: Annette Althaus

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