Einfach, weil's wichtig ist.
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Nachhaltigkeit & Engagement, 01. Februar 2024
Eine Chance für Start-ups, die Technologien zur Reduzierung von CO2-Emissionen entwickeln: Munich Re und ERGO unterstützen seit 2017 das Programm ClimAccelerator von EIT Climate-KIC. Wir sprachen mit Carla Erber von EIT Climate-KIC über die Initiative.
Liebe Carla, bitte stell dich unseren Lesern vor.
Hallo, vielen Dank für das Interview. Mein Name ist Carla Erber und ich arbeite für EIT Climate-KIC im Team „Entrepreneurship Solutions and Ventures“ als Programmgestalterin. Ich leite eine Reihe von Entrepreneurship-Programmen, darunter unseren Carbon Removal ClimAccelerator und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen und Start-ups.
Möglicherweise sind einige unserer Leser nicht mit dem EIT Climate-KIC vertraut. Kannst du uns mehr darüber erzählen?
Das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) hat diese Initiative im Jahr 2010 gegründet. „KIC“ steht für Knowledge & Innovation Community. Wir konzentrieren uns auf Klima-Innovationen und unterstützen Städte, Regionen, Länder und Branchen dabei, ihre Klimaziele durch Systeminnovationen und ortsbezogene Veränderungen zu erreichen.
Der Grund für unser heutiges Gespräch ist eine Kooperation zwischen Start-ups, EIT Climate-KIC, Munich Re und ERGO. Kannst du uns dieses Programm beschreiben?
Seit 2017 arbeiten wir mit Munich Re und ERGO zusammen, weil sich die Unternehmen entschieden haben, Start-ups in unseren Programmen zu unterstützen und ihre Erfahrungen den von uns geförderten Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Von 2017 bis 2021 war die Unterstützung auf ein Programm ausgerichtet, in dem Nachhaltigkeits-Start-ups ohne spezifischen thematischen Schwerpunkt gefördert wurden.
Im Jahr 2021 haben wir unsere gemeinsamen Anstrengungen strategisch auf den Carbon Removal ClimAccelerator verlagert, um uns auf Initiativen im Bereich der Kohlenstoffabscheidung zu konzentrieren. Dies umfasst sowohl technologische als auch naturnahe Lösungen, wie zum Beispiel die Aufforstung von Wäldern. Insgesamt haben Munich Re und ERGO im Rahmen der Kooperation 40 Start-ups aktiv unterstützt. Ihre Aktivitäten reichen von der Unterstützung der Ausschreibung über die Hilfe beim Auswahlverfahren bis hin zur laufenden Betreuung der teilnehmenden Teams.
Sobald man die Gründer kennengelernt hat und weiß, wie leidenschaftlich sie für ihre Ideen arbeiten, möchte man sie unterstützen.
Wie sieht diese Unterstützung aus?
Zunächst gibt es eine kurze zwei- bis dreimonatige Phase, die sich auf das gegenseitige Verständnis zwischen Start-ups und Stakeholdern konzentriert. Diese Phase umfasst Workshops, Einzelcoachings und eine gründliche Validierung des Geschäftsmodells des Start-ups.
Phase 2 konzentriert sich auf die Bewertung der Geschäftsidee, die Identifizierung von Kunden und die Vorbereitung von Start-ups auf Investitionen. In dieser Phase erhalten die Start-ups Zuschüsse und Mentoren von Munich Re und ERGO. Jedem Start-up wird ein Mentor aus den Reihen der Sponsoren zur Seite gestellt, der nicht nur Einblicke in versicherungsrelevante Themen gibt, sondern auch wertvolle Unterstützung beim Aufbau persönlicher Netzwerke und Verbindungen innerhalb von Munich Re und ERGO bietet. Durch diese Unterstützung werden Ressourcen bereitgestellt, die den Start-ups helfen, schneller voranzukommen.
Derzeit haben acht Start-ups die Stufe 2 erreicht, in der sie von Munich Re, ERGO und unserem Umsetzungspartner „Tangent“, der Ideenwerkstatt des Trinity College Dublin, weiter evaluiert wurden. Tangent ist unser Partner, der das Programm letztendlich mit den Start-ups umsetzt.
Ihr erhaltet vermutlich sehr viele Bewerbungen. Ist es schwierig, die Start-ups auszuwählen, die es in das Programm schaffen?
Ja natürlich, es ist sehr schwierig. Besonders hart ist es, wenn man die Gründer kennengelernt hat und sie sich in den Pitches präsentiert haben.
Zunächst erhalten wir die schriftlichen Bewerbungen oder Video-Pitches der Start-ups und wählen eine Vorauswahl aus. Dann treffen wir uns mit den Gründern, um die endgültige Kohorte auszuwählen. Das ist noch schwieriger, denn sobald man die Gründer kennengelernt hat und weiß, wie leidenschaftlich sie für ihre Ideen arbeiten, möchte man sie unterstützen. Leider ist das mit den Ressourcen, die wir haben, nicht immer möglich.
Im Allgemeinen werden die Start-ups auf der Grundlage einer Reihe von Kriterien ausgewählt, darunter Marktgröße, Geschäftsmodell und, was am wichtigsten ist, Klimawirkung und Kohlenstoff-Abbaupotenzial. Die Start-ups, die wir unterstützen, sind also immer diejenigen, bei denen wir das größte Wachstumspotenzial sehen.
Wie haben sich die Start-ups entwickelt, die wir in den letzten Jahren gesehen haben?
Wenn wir den gesamten Zeitraum betrachten, in dem Munich Re und ERGO das Programm unterstützt haben, dann haben wir einige große Namen unter den von uns geförderten Start-ups. Zum Beispiel refurbed, das inzwischen wohl jeder in der DACH-Region und in ganz Europa kennt. Dabei handelt es sich um einen Marktplatz für generalüberholte Produkte wie elektronische Geräte, Küchenmaschinen, E-Bikes und mehr, der einen explosionsartigen Erfolg verzeichnen konnte.
Mehrere Start-ups, die im Rahmen des Programms unterstützt wurden, haben in den letzten Jahren beträchtliche Summen an Finanzmitteln aufgebracht, wie zum Beispiel ecoworks, HeyCharge oder NeoCarbon. Viele der unterstützten Teams bieten ihre Produkte und Dienstleistungen inzwischen auf dem Markt an. Alle im Rahmen des Programms unterstützten Start-ups sind auf der Projektwebsite zu finden:
https://www.ergo.com/en/Microsites/tacklingclimatechange/Start/Climate/Startups
Welche Vorteile hat es, dass sich das Programm ausschließlich auf Start-ups im Bereich der Kohlenstoff-Abscheidung konzentriert?
Die Konzentration auf eine bestimmte Gruppe von Start-ups, die sich ausschließlich der Kohlenstoff-Abscheidung und -Speicherung widmen, fördert stärkere Bindungen zwischen den Gründern. Dieser gezielte Ansatz ermöglicht es den Teilnehmern, Kontakte zu knüpfen, potenzielle Partnerschaften zu erkunden und sich sogar gegenseitig als Kunden in Betracht zu ziehen. Neben dem Nutzen für die Gründer hilft dieser Fokus auch den Programmmanagern wie uns und unserem Partner Tangent, Branchenexperten und Mentoren mit Spezialwissen einzubinden, um die Start-ups gezielt zu unterstützen.
Darüber hinaus hilft uns dieser Ansatz, die Start-ups mit den so genannten „Demand Ownern“ zusammenzubringen. Dabei handelt es sich um Organisationen, politische Entscheidungsträger oder Regionen, die aktiv nach solchen Klima-Innovationen suchen. In einem Programm mit einem Schwerpunktthema wie der Kohlenstoff-Abscheidung ist es für uns wesentlich einfacher, diese Nachfrager zu identifizieren und Verbindungen zu verschiedenen Interessengruppen herzustellen. Im Gegensatz dazu stellt eine heterogene Gruppe, die sich mit umfassenderen Nachhaltigkeitsthemen befasst, aufgrund ihrer vielfältigen und individuellen Natur eine größere Herausforderung dar, solche gezielten Verbindungen herzustellen.
Vielen Dank für dieses Gespräch!
Wir sind Partner des ClimAccelerator, weil wir fest davon überzeugt sind, dass innovative Technologien eine Schlüsselrolle beim Klimawandel spielen werden. Ich bin gespannt, wie die derzeitigen Teilnehmer mit ihren Geschäftsideen den notwendigen Wandel vorantreiben werden.
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Mehr Informationen zum Carbon Removal ClimAccelerator Programm finden Sie hier:
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